Wir können auf eine lange Geschichte zurückblicken, die von Höhen
und Tiefen geprägt war. Aber dank Engagement, Können und viel Herz
ist es uns gelungen, dass Unternehmen erfolgreich im Familienbesitz
zu führen.
Im Jahre 1905 wurde die Gärtnerei von Willy Stierle und seiner Frau
Emilie gegründet. Ihre Tätigkeit umfasste in den Folgejahren die
Friedhofsgärtnerei, die Gräberbetreuung auf dem Friedhof Herdweg
sowie das Blumengeschäft Plattenbühl.
Bereits nach kurzer Zeit vertrauten die Menschen den Menschen der
Gärtnerei Stierle. Eine Vielzahl von Gärten und Gartenanlagen wurden
gestaltet. Bereits damals wurden Gärtner aus dem gesamten Landkreis
fachmännisch ausgebildet.
Ein schwerer Schlag für die einheimische Wirtschaft bedeutete der erste
Weltkrieg. Die anschließende Wirtschaftskrise machte dem Handel schwer
zu schaffen.
Mit Tatkraft, Hartnäckigkeit und Entbehrungen gelang es dem Ehepaar Stierle
aber, den Betrieb in altem Glanz erblühen zu lassen.
Der schlimmste Schlag erfolgte während des zweiten Weltkrieges. Durch einen
Bombenangriff der Alliierten wurden weite Teile Böblingens zerstört.
70% der Altstadt wurden dem Erdboden gleich gemacht. Unter anderem wurden
auch die Gewächshäuser und das Blumengeschäft zerstört.
Aufgeben war aber ein Fremdwort für die Familie. Mit einfachsten Mitteln
konnte manches bis zum Jahre 1944 wieder provisorisch aufgebaut werden.
Es war natürlich sehr schwierig. Die Männer mussten Wehrdienst leisten.
Bereits damals war die heute typische Frauen-Power gefragt. Unterstützung
erhielten die Damen durch zwei Kriegsgefangene. Zu diesen Menschen wurden
ein sehr gutes Verhältnis aufgebaut. Noch heute verbindet uns eine herzliche
Freundschaft mit dem ehemaligen französischen Soldaten, Louis Frerot, aus
Paris-Clichy.
Die Nachkriegzeit war wiederum geprägt durch Leidensfähigkeit und Entbehrungen.
Mit der urtypischen Tatkraft der Familie Stierle wurde der Betrieb in
imponierender Weise wieder aufgebaut.
Der erste Generationswechsel fand im Jahre 1956 statt. Die Friedhofsgärtnerei
wurde von Willy Stierle junior und senior gemeinsam geführt, das Blumengeschäft
von Sohn Eugen übernommen. Die Friehofsgärtnerei wurde 1961 durch ein Blumengeschäft
ergänzt.
Mit dem überraschenden Tod von Willy Stierle jun. im Jahre 1972 musste ein weiterer
Schicksalsschlag verkraftet werden.
Seine Ehefrau Magdalena Stierle führte den Betrieb gemeinsam mit Tochter Anneliese
und ihrem Ehemann Eberhard Wagner weiter. Die Mentalität des „niemals aufgeben“
wurde vererbt.
1976 übernahm Anneliese Wagner das Geschäft. Sie war 1974 die einzige Gärtnereitochter
mit einem Floristenmeisterbrief. Mit Herz und Seele, aber auch dem notwendigen
unternehmerischen Verstand entwickelte sich der Betrieb zu einem anerkannten und
geschätzten Betrieb für Gärtnerei und Floristik.
Anneliese Wagner engagierte sich auch innerhalb der Stadt Böblingen. Mit Mitstreitern
sorgte sie dafür, dass die beschlossene Schließung des Alten Friedhofs vom Gemeinderat
rückgängig gemacht wurde.
1988 wurde Anneliese Wagner als erste Frau in den Aufsichtsrat der Genossenschaft
Württembergischer Friedhofsgärtner gewählt.
1992 wurde der Betrieb umfirmiert. Gesellschafter der neugegründeten GmbH wurden
Anneliese Stierle-Wagner, ihr Ehemann Eberhard Wagner und die Töchter Ute und Doris.
Aus rechtlichen Gründen musste der Name in Stierle-Wagner umbenannt werden.
In den 90er Jahren begann die Ära der Frauenpower. Herr Eberhard Wagner verstarb
und erneut musste der Betrieb einen Schnitt hinnehmen.
Von 1997-2011 führten wir auf den Böblinger Friedhöfen die Friedhofsarbeiten, den Grabaushub und den Trägerdienst bei Bestattungen durch.
Heute ist Stierle-Wagner ein anerkannter und beliebter Gärtnerei- und Floristikfachbetrieb